24.06.2022
Blöde Idee, oder spaßige Angelegenheit wird sich der eine oder andere gefragt haben, aber von vorne. Von den ursprünglich neun angemeldeten Fahrern traten dann acht zum 4. Nascar Club Series Lauf 2022 an, einer hat sich kurzfristig noch anders entschieden. Einen internationalen Stempel auf das Rennen drückte unser Gast Roger aus der Schweiz, der schon ganz heiß auf das diesjährige Southern 500 ist und mit seiner Frau für das Rennen angereist ist, aber auch noch das Wochenende für einen Kurzurlaub in München nutzte.
Nascars aus allen nach Reglement zugelassenen Generationen waren am Start. Vom letzten Plastikbausatzvertreter, nicht nur im Original, sondern auch auf der Slotpiste das älteste Fahrzeug im Feld, der Petty Pontiac Grand Prix mit der Startnummer 44 im Hot Wheels Design von Ralf. Während das Original 1997 die US Nascar Strecken unsicher machte ist der Slotracer ununterbrochen seit 2004 in der Nascar Serie des SRC P3 unterwegs. Und immer noch äußerst flott unterwegs. Dazwischen dann die flachen, breiten Dodge Charger und Ford Fusion die bis 2007 in der Nascar unterwegs waren. Die von 2013 bis 2021 in der Nascar eingesetzten Generation-6 Fahrzeuge sind mit dem Chevy Camaro und dem Ford Mustang ebenso vertreten.

Es wurde fleißig trainiert, die Fahrzeuge noch kräftig vorbereitet, Reifen aussortiert, defekte Motoren getauscht und noch versucht das letzte Tausendstel noch rauszuholen. Nachdem die Teilnehmer mit Wurstsalat, auch in Schweizer Ausführung, verköstigt wurden ging es zur technischen Abnahme. Dabei lief es nicht für alle Teilnehmer ganz rund, Gewicht und Bodenfreiheit nachjustieren und weitere kleinere Mängel konnten schnell behoben werden, so dass letztlich alle Fahrzeuge zum Rennen antreten konnten.

Kurz vor dem Qualifying kam die Idee auf das Rennen nur mit der Streckenbeleuchtung sprich mit ausgeschalteter Raumbeleuchtung durchzuführen. Kühne Idee, da die Nascars ja nicht gerade mit Fahrzeugbeleuchtung glänzen, ist ja auch bei den Originalfahrzeugen alles nur aufgeklebt. Aber auch die Original Nascars fahren das eine oder andere Nachtrennen, wobei die Ovale natürlich sehr gut ausgeleuchtet sind. Demokratisch abgestimmt, jeder stimmte zu. Also, erst mal mit dem Qualifying testen. Festzustellen war schon mal, dass dunkle Farben, vor allem Mattschwarz eher ungeeignet ist (was sich aber im Rennen nicht wirklich bestätigte, der Mattschwarze war gut dabei), leuchtend gelb dementsprechend besser ist (was sich aber im Rennen nur zur Hälfte Bestätigte). Das Qualifying führte wie so oft GS-Racing an, Seb vor Gerry. Roger machte den dritten Startplatz klar. Auf den weiteren Plätzen folgten Ralf, vor Manfred, Heiko nur 4 Tausendstel dahinter, Jürgen und Ingo. Um die Sicht in den hinteren Bahnbereichen etwas zu erhöhen wurde zum Rennen das Licht im Gang und in der Essecke zusätzlich angemacht.

Zur ersten Startgruppe. Heiko und Manfred hatten ja im Qualifying schon gezeigt, dass sie annähernd gleich schnell sind. Dies sollte sich im Rennen entsprechend fortführen. Heiko konnte am Start die Spitze übernehmen, Manfred kämpfte am Anfang noch etwas mit Mattschwarz, konnte sich aber an die schlechte Sicht bald gewöhnen. Dies war bei Jürgen in glänzend schwarz/kupfer unterwegs eher nicht der Fall. Sehr viele Abflüge, wie ebenso bei Ingo (in Gelb unterwegs), der nicht nur mit der Sicht, sondern auch mit dem Fahrzeug und sich selber kämpfte. Er wollte schon aufgeben, wurde aber zum olympischen Gedanken angetrieben. Letzter Platz für Ingo. Immerhin 10 Runden mehr konnte Jürgen einfahren, trotz Rückstand manchmal etwas überergeizig unterwegs, und damit auf Platz sieben ins Ziel rollen. Beide sorgten jedoch für ein sehr zerstückeltes Rennen. Manfred konnte sich im Laufe des Rennens an Heiko heran und sogar vorbei fahren. Auch die beiden leisteten sich den einen oder anderen Ausrutscher waren aber den ganzen Lauf über immer innerhalb einer Runde. Lange konnte Manfred die Führung aber nicht halten und musste Heiko wieder den Vortritt lassen. Im letzten Stint allerdings konnte Manfred nochmals heranfahren und an Heiko vorbeigehen. Mit 17 Teilstrichen Unterschied kamen die beiden ins Ziel. Gesamtplatz 5 für Heiko, Platz 4 für Manfred.

Auch in der zweiten Startgruppe wurde wie in der Ersten quasi in einer Zweiklassengesellschaft gekämpft. Gerry und Seb kämpften um die vorderen Plätze. Roger und Ralf folgten eher mit Respektabstand. Auch bei den Führenden gab es den einen oder anderen Ausrutscher, wenn auch wesentlich weniger als in der ersten Gruppe, was auch immer wieder mal zu Positionsverschiebungen führte. Aber es wurde ziemlich schnell klar, dass gegen Seb an diesem Abend kein Kraut gewachsen ist. In Beeindruckender Fahrt fuhren Seb und Gerry auf Platz Eins und Zwei ins Ziel. Roger konnte mit toller Fahrt mit seinem Stewart-Haas Gen6 Chevrolet SS den dritten Podestplatz ins Ziel bringen. Ralf mit seinem “Oldtimer” war konstant unterwegs musste sich aber dann doch durch die neue Generation (natürlich sind die Fahrzeuge gemeint) geschlagen geben, Platz 6 im Ziel, aber hochzufrieden, ob des tollen Rennens unter Flutlicht.

NASCAR Club Series 2022 Gesamtergebnis

Am Ende war vermutlich nicht jeder zufrieden mit seiner Entscheidung das Rennen bei Flutlicht durchzuführen, ein äusserst spassiger Rennabend war es allemal. Vermutlich müssen wir einfach noch für etwas mehr Licht an den von den Fahrerständen am weitesten entfernten Streckenabschnitten sorgen, dann hat jeder seinen Spaß dabei. Trotzdem ein schöner Abend in toller Atmosphäre und ein guter Einstieg ins Wochenende. Das nächste Rennen zur Nascar Club Series ist dann unser “Southern 500” am 07. und 08. Oktober 2022. Dann wie immer mit Nascar Truck Rennen am Freitag. Und im übrigen sind es die zehnten “Southern 500” beim SRC P3. Macht Euch auf die eine oder andere Überraschung bereit.